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Wolfgang Petry: So klingt “Auf das Leben”

Wolfgang Petry: So klingt "Auf das Leben" |

Wolfgang Petry ist zurück. Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag veröffentlicht er sein neues Album „Auf das Leben“. Dabei zeigt sich der Schlagerstar gereift und oft auch mit nachdenklichen, kritischen Tönen. Im Vorfeld erschienen die Vorboten „Kämpfer“ und „Ich heiß Freiheit.“ Am 24. September war es dann soweit. Wir haben uns das Werk angehört.

Der titelgebende Song ist eine rockige Nummer und ist eine große Verneigung vor einem engen Freund. So besingt der Song die Höhen, die Tiefen und das Zusammenhalten. „Auch die schlechten Zeiten hatten gute Seiten“ ist er sich dabei sicher. Denn gerade aus dem Hinfallen lernt man etwas. Keine Frage, es war offensichtlich nicht immer leicht. Doch „egal was gewesen ist, hier stehen zwei Gläser auf dem Tisch“. Gute Freunde kann eben niemand trennen. Ein starker Titel. Der Song „Adler“ hingegen ist ein ungewohnt kritischer Titel des Kultstars. Unterlegt von melancholischen Klängen besingt er hier die rufende Freiheit. Dabei sehnt er sich nach Frieden auf der Welt und fragt sich, was wäre, wenn man fliegen könnte? „Krieg und Hass wären Vergangenheit“. Schon Udo Jürgens war einst auf dem Platz an der Sonne, wo alle Menschen sich verstehen. Auch Jahrzehnte später ist dies jedoch längst noch nicht überall so.

Ein großes Thema in den Songs von Wolfgang Petry war schon immer die Liebe, daher kommt dies natürlich auch nicht beim neuen Werk „Auf das Leben“ zu kurz. So handelt „Liebe ist geil“ von einem Mann, der sich einredete, allein klarzukommen und in seiner ganz eigenen Welt lebte, wie die Zeile „Weiß alles, was ich wissen muss“ unterstreicht. Doch dann traf ihn Amors Pfeil. Der locker-leichte Song bietet gar einen Hauch von mediterranen Klängen. Wer weiß, ob ihn die Liebe nicht sogar irgendwo in der Ferne erwischte, in jedem Fall geht er jetzt mit ihr aus. In der Ballade „Eine Sekunde“ waren es „eine kurze Berührung beim raus gehen“ und der Blick von ihr, der ihm den Verstand sowie den Schlaf raubten. Keine Frage: Es traf ihn voll aus dem Nichts. Doch hier wurde der eine Schritt nicht gemacht, „Jahre um Jahre“ vergingen, ehe sie sich wieder fanden. Der besondere Song entfaltet im letzten Drittel seine ganze Power, so treffen kräftige Gitarrenriffs auf die Background-Chöre und Wolfgang Petrys emotionalem Gesang. Dabei ist der Titel sogar wie für die Tanzflächen gemacht.

Wie es ist, wenn man auf Wolke 7 ist, besingt „Sturzflug“. Der Song setzt anfangs auf sanfte Klavierklänge und seichte Background-Chöre, ehe die Gitarrenriffs einsetzen. Schwer verliebt ist er sicher: „Ich werde niemals wieder landen“. Nach und nach spielt der Titel seine ganze Klasse aus, so gesellen sich in der zweiten Hälfte auch noch Schlagzeug-Passagen hinzu. Ein absolutes Highlight ist das Gitarrensolo. Fans vom alten Sound des Sängers werden mit „Geboren für den Augenblick“ ihre Freude haben. Beim Hören stellt sich zu Beginn sofort das Revival-Feeling ein. In dem Titel geht es um Selbsterkenntnis, so wird in typischer Wolle-Manier kein rosa Weichzeichner verwendet, wie die Zeile „war einfach ein Riesenarsch“ deutlich macht. Ganz offensichtlich hat er den Karren so richtig gegen die Wand gefahren und seine große Liebe verloren. Das besingen die Zeilen „Du hast mich verlassen, ganz ohne ein Wort“ sowie „Der Ring lag noch vor der Tür“ mehr als deutlich.

Ein weiterer Love-Song ist gleich zweimal auf dem Werk: „Sinn des Lebens“ als auch mit dem Titel „Auf der Suche“ (es sind ein und derselbe Song in verschieden Remix-Versionen). Die tragische Geschichte des Songs handelt von einem jungen Mann, der sich Hals über Kopf verliebt, aber offensichtlich nicht traut sie anzusprechen. Selbstkritisch fragt er sich: „Hab ich den Moment verpasst und zu wenig investiert?“ Sehr dominierend sind hier die kräftigen Gitarrenriffs und der eingängige Sound. Bei zweiter Version wird das Tempo etwas mehr herausgenommen. Einer der stärksten Titel auf dem Werk ist „Wenn die Liebe nicht mehr weiter weiß“. In der außergewöhnlichen Ballade verspricht er ihr, immer für sie da zu sein. Die Zeilen „Lass dich einfach fallen“ und weiter „Ich würd wirkliche alles für dich tun“ unterstreichen dies. Unter die Haut geht auch „Magisch“, ein Titel den Wolfgang Petry besonders emotional singt. Dieser Song ist eine große Liebeserklärung und handelt vom Unzertrennlich sein. Mit kräftigen Drum-Einsätzen und dezent eingestreut Gitarreneinsätzen ist der Titel ein weiteres Highlight.

Für die Vielseitigkeit von „Auf das Leben“ sorgen vor allem „Bestimmung“, der einen ganz anderen Klang bietet und einen Ausflug in den Chanson macht. Das sind sehr ungewohnte Töne von Wolle. Hochklassig, ohne Frage. Doch, ob das den Fans gefällt? In eine komplett andere Kerbe sticht „Von vorne“. Der Song knallt ordentlich und hat gar einen Rap-Touch. Das hat man bei Wolfgang Petry auch noch nicht erlebt. In dem Song besingt er die Höhen und Tiefen. Dabei sieht er es entspannt, denn so ist nun mal das Leben.

Wolfgang Petry zeigt mit „Auf das Leben“ viele neue Facetten. Logisch, dass viele Fans natürlich noch immer den guten alten Wolle-Sound erwarten und Kracher wie „Wahnsinn“ oder auch „Weiß der Geier“ hingen die Messlatte einst sehr hoch. Doch der Sänger ist mit den Jahren wie jeder andere Mensch auch reifer geworden. Das spiegelt sich auch in seinen oft nachdenklichen Titeln wider. Tipp: Darauf einlassen und die Songs in Ruhe zu Gemüte führen. Es sind in jedem Fall einige klasse Nummern dabei. Nach Wolles Album-Comeback mit „Brandneu“ 2015 folgte bekanntlich 2018 „Genau jetzt“. Wir finden, dass „Auf das Leben“ das stärkste der drei Alben ist. Fans, die den Nostalgiefaktor lieben, werden jedoch auch bedient: So ist der Song „Das längste Rauchersolo der Welt“ mit seinem Musikvideo eine tolle Danksagung all an seine treuen Anhänger. Als Sahnehäubchen gibt es „Auf das Leben“ als limitierte Buch-Edition. Dort gibt es auf über 100 Seiten viele, sehr intime Einblicke hinter die Kulissen. Eine beeindruckende Zeitreise durch das Leben des Wolfgang Petry und dem Menschen dahinter.

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Kevin Drewes

Als der rasende Reporter (so der Name, der mich in der ganzen Branche bekannt machte) setze ich seit 2018 für verschiedene Medien, die davon sehr profitierten, meine Expertise ein. Zum Sommer 2023 wagte ich dann den nächsten großen Schritt und gründete mit meiner Lebensgefährtin eine eigene Firma, die Puls-Medienportale UG – und so eben auch das dazugehörige Fachportal www.schlagerpuls.com.

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