Gestern (14.11.24) stand der große Tourauftakt von Tim Peters im Nochtspeicher Hamburg an, wo seine Fans erstmals viele Titel vom neuen Album “Krass!”, das heute erschien, hören konnten. schlagerpuls.com begleitete das Event und sprach Backstage exklusiv kurz vor Beginn mit Tim über das beeindruckende musikalische Werk. Dabei verriet er auch, welcher Song eigentlich für Matthias Reim gedacht war – und wer sein größter Kritiker ist: Sein Vater, auf den immer immer zählen kann und dem er ein berührendes Lied widmete!
Schlagerpuls.com: Tim, heute wirst du beim Tourauftakt einige Titel aus deinem Debüt-Album “Krass!” erstmals performen. Wie ist das für dich?
Tim Peters: “Aufregend, weil ich habe dann immer Schiss, dass ich mich versinge. Die anderen Songs kann ich ja in- und auswendig, die neuen Titel muss ich dann erstmal verinnerlichen und das wird heute stattfinden.”
Schlagerpuls.com: Und wie ist es für dich, heute quasi in den Release reinzufeiern?
Tim Peters: “Das ist total geil und so, wie ich es mir immer gewünscht habe… eine eigene Tour auch… Ich bin total dankbar für alles und gerade mit den Gedanken gar nicht so beim Album-Release, sondern erstmal bei dieser ersten Show… und das ist das, was jetzt einfach noch oben draufkommt.”
Schlagerpuls.com: Auf welchen Titel, den du noch gar nicht performt hast, freust du dich heute am meisten?
Tim Peters: “‘Barcelona’ – der knallt, da freue ich mich richtig drauf!”
Schlagerpuls.com: “Da habe ich mich beim Reinhören schon gewundert, dass du den nicht im Vorfeld als Single rausgehauen hast.”
Tim Peters: “Tatsächlich war das eine Nummer, die eigentlich Matthias Reim singen, sollte… das ist ein kleiner Insider. Aber dann hat Matthias mir gesagt: ‘Ne, sing mal selber!'”
Schlagerpuls.com: Du warst im Vorfeld ja gespannt, ob der Song “Crush” mitgesungen werden kann. Ist das einer deiner Favoriten?
Tim Peters: “Bei mir zeichnet sich online gerade ab, dass die Leute den auf jeden Fall sehr mögen und da bin ich mal gespannt. Meistens ist es ja so, dass das, was die Leute bei Tiktok nachmachen, auch live funktioniert. Mit dem Song fange ich übrigens heute Abend auch an.”
Schlagerpuls.com: Beim Song “Krass verliebt” hast du ungewohnt offen kommunziert, dass dieser auf einer vergangenen Liebe beruhrt. Was ist da damals passiert?
Tim Peters: “Alles, was ich singe, ist ein Stück weit autobiographisch. Nur bei dem Titel war es dann wirklich auch mal so, dass ich darin eine alte Beziehung verarbeitet habe. Wir waren damals fünf Jahre zusammen, die Beziehung ist dann aber in die Brüche gegangen. Wir haben versucht, uns zu erinnern ‚sind wir noch krass verliebt?‘ – der Song erzählt auch ein bisschen so, wie es wirklich wahr. Manchmal muss man einen Menschen gehen lassen, auch wenn man im liebt… in der Hoffnung, dass man denjenigen mal wiedertrifft.”
Schlagerpuls.com: “Sag es noch einmal”, der ein Dancefloor-Filler ist, klingt so, als würde der auf etwas beruhren, was während der Zeit, in der du in New York gelebt hast, passiert ist – sehe ich das richtig?
Tim Peters: “Ja, stimmt. Das war übrigens die erste Schlager-Nummer, die ich geschrieben habe. Deswegen habe ich die auch mit aufs Album gemacht. Ich schwöre es dir… vorher hatte ich noch nichts im Schlager geschrieben. Das war tatsächlich sogar wirklich noch in New York.”
Schlagerpuls.com: Deine Texte spielen ja oft auch mit Worten, so gibt es einen Titel namens “Ahoi Brause” – wieso diese berühmte Brause?
Tim Peters: “Ich finde, es ist halt ganz wichtig, in seiner Jugend Sachen auszuprobieren. Und ich persönlich kann mich daran erinnern, dass gerade meine Eltern mir sagten, ‚du musst auch mal Erlebnisse haben und was wagen‘ – genau darum geht es in ‚Ahoi Brause‘… eben auch mal etwas Verbotenes zu tun. Da kann jeder selber überlegen, was das bei ihm war, was man vielleicht als Jugendsünde abgestempelt. In dem Moment prickelt das wie Ahoi Brause. Viele sehen darin einen flotten Dreier, die anderen das erste Mal zu Kiffen. Wobei ich überhaupt kein Drogen-Fan bin und das überhaupt nicht befürworte – aber ich weiß, dass viele ihre Erfahrungen damit machen. Sicher auch welche aus meinem Publikum.”
Schlagerpuls.com: Mit “Papa” hast du deinem Vater ein Lied gewidmet. Wie kam es dazu?
Tim Peters: “Mein Papa ist damals 70 Jahre alt geworden und da habe ich ihm ein Lied geschrieben, das wir jetzt mit auf die Platte genommen haben. Ein Lied, nur für ihn.”
Schlagerpuls.com: Was machst oder hast du früher mit ihm am liebsten gemacht – tatsächlich auch so oft “Der König der Löwen” geschaut, wie du es in dem Lied besingst?
Tim Peters: “Wir waren damals wirklich zehnmal in ‚Der König der Löwen‘, das erzählt er mir auch heute noch, dass ich den sehen wollte, bis der nicht mehr im Kino lief. Heute noch ist es so, dass er mein größter Kritiker ist – aber immer konstruktiv und mir auch immer Tipps gibt. Gerade auch geschäftlicher Natur oder wenn ich irgendwie nicht weiterweiß… in der Karriere gibt es ja auch Höhen und Tiefen. Ich spreche meistens zuerst mit ihm.”
Schlagerpuls.com: Er ist es auch, der die Songs dann mit als Erstes hört?
Tim Peters: “Ja – und natürlich ist so ein Song wie ‚Ahoi Brause‘ dann nichts für ihn, das sagt er mir dann auch so. Das kann ich aber auch verstehen, denn er ist jetzt Mitte 70. Das ist ja auch nicht für seine Altersgruppe bestimmt. Aber mein Papa ist immer ein Supporter.”
Schlagerpuls.com: Bist du auch ein Stück weit wegen ihm Musiker geworden? Wärst du es auch geworden, wenn er nicht aus der Musik gekommen wäre?
Tim Peters: “Mit einhundert Prozent ja. Mein Vater und auch meine Mutter hatten immer vollstes Verständnis dafür, dass ich das auch machen möchte und haben mich auch am Anfang, als ich noch gar nicht davon leben konnte, unterstützt.”