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voXXclub: Christian Schild über Dragqueen-Auftritt beim Schlagerbooom: Bisher “nicht getraut, das in der Öffentlichkeit zu machen”

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Beeindruckende Worte!

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© Susanne Nömer / Schlagerpuls.com

voXXclub sind keineswegs “nur” fröhliche Musikanten. Sie nutzen ihre Bekanntheit auch immer wieder dafür, sich für Toleranz einzusetzen. Sie werden nicht müde, starke Botschaften auszusenden. Etwas, was die herzlichen Sänger auszeichnet und wofür man den Hut ziehen muss. Denn gerade solche Vorbilder braucht es in einer Welt, in der Toleranz und Gleichberechtigung längst noch nicht überall üblich sind – leider. In Europas größter deutschsprachiger Musiksendung, dem “Schlagerbooom” Open Air in Kitzbühel am vergangenen Wochenende, übertrafen sich voXXclub nun aber selbst. Bei der TV-Premiere ihres starken Songs “Alpengirl” trat Mitglied Christian Schild als Dragqueen auf! Was für ein beeindruckendes und zugleich mutiges Zeichen, das gefeiert wurde! Doch wie kam es überhaupt dazu? Sehr offen sprach Christian exklusiv mit schlagerpuls.com nun über die Entstehung, die Message und offenbarte dabei, dass er als Dragqueen noch nie in der Öffentlichkeit auftrat! 



Schlagerpuls.com: Christian, du hast mit voXXclub ja alle überrascht, als du als plötzlich als Dragqueen auf der Bühne standest. Wie kam es dazu? Wer hatte die Idee?

voXXclub / Christian Schild: “Ich bin schon immer jemand gewesen, der es schön gefunden hat, sich auch mal in das andere Geschlecht zu verwandeln. Es hat mich schon immer fasziniert, in eine Rolle zu schlüpfen und sich zu verändern. Bisher habe ich mich es nicht getraut, das in der Öffentlichkeit zu machen. Ich habe das immer für mich gemacht oder halt als Kind zu Hause… und später bei Privat- oder Mottopartys. Bisher stand ich noch nie als Dragqueen auf einer Bühne und habe es auch immer sehr strikt von voXXclub getrennt, weil das für mich immer zwei Welten waren. ‘Alpengirl’ war dann quasi die Steilvorlage dafür, weil wir für’s Fernsehen eine spezielle Performance machen wollten… eine Performance, über die man vielleicht auch ein bisschen spricht. Wir wollten ein Statement setzen.”

Dabei ergänzt der Herzensmensch: “Wir haben den Song den starken Frauen dieser Welt gewidmet… die den Laden zu Hause wuppen, die auch zum Beispiel gerade in den Alpenregionen auf Bauernhöfen große Arbeit leisten, aber dafür nicht die Bühne haben… wo man sagt ‘hey, das ist der Wahnsinn, was ihr da macht’. Ich habe dann zu den Jungs gesagt, ‘lasst mich das dann doch im Dirndl machen!’ – sie empfanden dies als super Idee… weil sie auch wussten, dass es dann kein Trash wird, sondern schön. Wir haben das natürlich auch besprochen und abgemacht, dass es wirklich eine Dragqueen sein soll, die dem würdig ist. Die stolz ist, die es anpackt… ihr Ding selbst in die Hand nimmt. Und das ist dann eben die Resi geworden (lächelt).”



Schlagerpuls.com: Wie war es für dich? Was ging in dir vor?

voXXclub / Christian Schild: “Es war sehr aufregend. Ich muss sagen, ich war auch wirklich sehr nervös… auch im Vorfeld schon… und dachte mir ‘oh, Wahnsinn… ich mache das jetzt wirklich!’. Das ist die größte Musiksendung in Deutschland, da schauen mir schon ein paar Menschen zu.

Ich dachte mir: ‘Ohje, habe ich mich da jetzt in etwas reingeritten?!’ Aber ich muss sagen… im Nachhinein und auch schon währenddessen war ich mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war. Ich habe es wirklich sehr genossen. Ich dachte mir ‘Let’s do it und genieße einfach den Moment!’ Es war ein sehr, sehr großer Moment für mich.”

Schlagerpuls.com: Wie lange hat es gedauert, dich zu schminken etc?

voXXclub / Christian Schild: “Da ich mich tatsächlich nicht jeden Tag als Dragqueen verkleide und das auch in der Vergangenheit immer nur sporadisch gemacht habe, hat es schon länger gedauert. Wenn ich es etwas öfter üben würde, dann würde es auch schneller gehen. Ich habe mir drei Stunden Zeit genommen. Das fing damit an, mich zu schminken, mir den Bart zu rasieren… das Augen Make-up zu machen – da bin ich immer sehr genau. Da muss es schön werden. Ich habe wirklich sehr viel Mühe gegeben. Das kann man vielleicht alles noch besser machen, aber es war für mich schon eine große Leistung. Bis man die Strümpfe, das Dirndl und den falschen Busen angezogen hat… das nimmt schon Zeit in Anspruch. Vor allem will man, wenn man dann fertig ist, nicht direkt rausrennen, sondern einen Moment auf dem Balkon stehen und kurz durchatmen… die Verwandlung wahrnehmen und quasi in die Resi schlüpfen.”



Schlagerpuls.com: Welche Botschaft wolltet ihr mit der mega Aktion deutlich machen?

voXXclub / Christian Schild: “Jeder soll so sein, wie er ist. Egal wen er liebt, wo er herkommt oder an was er glaubt. Es ist in der heutigen Zeit nochmal viel wichtiger geworden, das auch laut zu sagen und dafür einzustehen. Das machen wir mit voXXclub… und ich auch persönlich. Alle Frauen bzw. alle Menschen sollen auf Augenhöhe und gleichberechtigt behandelt werden. Das ist uns allen glaube ich auch sehr, sehr wichtig.”

Schlagerpuls.com: Wie hast du das Feedback empfunden?

voXXclub / Christian Schild: “Natürlich wussten wir vorher nicht genau, wie die Leute es annehmen würden… ob vielleicht auch Gegenwind kommt oder so. Solche Gedanken hatte ich schon… das war aber mal wieder völlig unbegründet. Wir haben wahnsinnig viel Feedback in den Social Medias bekommen. Die Leute haben mir auch private Nachrichten geschrieben… sie fanden es alle super cool. Und ich muss sagen, ich habe wirklich nicht einen negativen Post gesehen, worüber ich mich wahnsinnig freue und was mich sehr glücklich macht. Dass die Leute gesagt haben, ‘hey, das steht dir gut’ oder ‘cool Christian’ (lächelt).”

 

Wir danken Christian sehr für das offene Interview und das Vertrauen… und finden: Das war ein ganz, ganz starkes Zeichen, dass mit diesem besonderen Auftritt vor einem Millionenpublikum gesetzt wurde! Chapeu an den gesamten voXXclub, dass die Stimme immer wieder für Toleranz erhoben wird! Weiter so, ihr Lieben!

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voXXclub beim Auftritt beim “Schlagerbooom” Open Air in Kitzbühel (Foto schlagerpuls.com / Susanne Nömer)

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